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Ursprung und Verbreitung

Die Haltung vom Damwild in Gehege ist seit Jahrtausenden bekannt. Das Europäische Damwild (dama dama dama) war ursprünglich in Kleinasien, Südeuropa und möglicherweise auch in Nordafrika beheimatet. Phönizier und später die Römer führten und verbreiteten den Europäischen Damhirsch in vielen Ländern des Mittelmeerraums. Bis Mittelalter wurde Damwild in Europa in Tiergehegen und Parklandschaften nur als Jagdwild und damit es durch seinen Anblick die Augen des Besitzers erfreuen kann, gehalten.

 

Erst im 1. Jahrhundert wurde das Damwild in Europa bei der Haltung in Wildgehegen als Fleischlieferant genannt. Urkunden aus dem 11. und 12. Jahrhundert erwähnen Damwild in England, Dänemark und Ungar und im 16. Jahrhundert im Elsas. Im 19. Jahrhundert verbreitete sich das Damwild in ganz Europa, der Damhirsch wurde in großen Gehegen und Tiergärten gehalten und nahm wegen seines Ansehens, seiner Nutzbarkeit und seiner Anpassungsfähigkeit die zweite Stelle in der Rangordnung unserer Jagdtiere ein.


Anfang der 70 er Jahre begann in Deutschland die Suche nach einer geeigneten Wildart als Alternative zur landwirtschaftlichen Produktion mit traditionellen Haustieren wie Rind, Schaf, Ziege, Pferd und seit 1971 wird Damwild in Gehegen für die Zucht und Fleischproduktion zur Nutzung von Grün- und Brachland gehalten. Nach kritischer Wertung vorhandener Ergebnisse aus der Literatur und zahlreichen Wildgehegen im In- und Ausland und unter Berücksichtigung der Standortverhältnisse in Deutschland ergaben sich Vorteile nur für Dam- und Rotwild.

 

Die Entscheidung zwischen Dam- und Rotwild konnte erst unter Berücksichtigung zahlreicher Faktoren getroffen werden. Bessere Gewöhnung an den Menschen, Eignung zu gräserreichem Futter, gute Futterverwertung, bessere Fleischqualität, hervorragendes Abäsen von Flächen, Eignung niedriger Zäune und schließlich die erwiesene Fähigkeit, dass hohe Tierzahlen ohne Nachteile auf einer Fläche leben können, ließen die Entscheidung zugunsten des Damwildes fallen. Diese Entscheidungen mußten auch für die Einrichtung der Gehege des Damwildhof Kraatz geklärt werden.